Tod im Theaterhaus - Stuttgart-Krimi by emons Verlag

Tod im Theaterhaus - Stuttgart-Krimi by emons Verlag

Autor:emons Verlag
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783863581305
Herausgeber: emons Verlag
veröffentlicht: 2014-11-12T05:00:00+00:00


NEUN

Belledin öffnete das rechte Auge und blinzelte gegen das Fenster, durch das der Tag schien. Das linke Auge hielt er geschlossen, weil es sich nicht öffnen ließ. Er erinnerte sich, dass Kälble ihm eine verpasst hatte, als er sie zur Seite rollen wollte. Er drehte den Kopf. Kälble lag nicht mehr dort, wo er sie abgelegt hatte. Dafür hörte er das Pfeifen von heißem Wasser aus der Küche. Und Musik. Don McLean: »Vincent«.

Er drehte sich nach links und sah auf seine Armbanduhr, die er über Nacht abgezogen und auf den Stuhl neben dem Bett gelegt hatte. Schon halb zehn. So spät stand er nie auf. Hatte er gestern Nacht noch so lange wach gelegen? Wie hätte er auch einschlafen können. Das schmerzende Auge, das Schnarchen von Kälble und die kleinen Flugzeuge im Bauch, die ihm die Gedanken an Bea bescherten. Von den drei Toten ganz abgesehen. Er würde sich heute nur den Toten und den weiteren Ermittlungen widmen. Die Flugzeuge mussten warten.

Kälble kam mit zwei Tassen herein. Sie stellte eine davon auf den Stuhl neben Belledins Armbanduhr, die andere behielt sie in der Hand und setzte sich zu Belledin auf die Bettkante.

»Was haben Sie denn angestellt?« Sie deutete auf Belledins geschwollenes Auge. »Hat Bea Ihnen eine übergezogen?«

Belledin setzte sich im Bett auf und griff nach der Tasse. Milchkaffee. »Ist da Zucker drin?«

»Nein. Schirmer trank nie mit Zucker.«

»Aber ich trinke mit Zucker. Ich bin nicht Schirmer.«

»Aber es ist Schirmers Wohnung. Und da ist kein Zucker.«

»Nur gebrannter.«

Kälble stand auf. »Honig. Ich könnte Ihnen einen Löffel Honig reintun.«

»Kaffee mit Honig?«

»Wenn Sie es süß wollen? Und Eis.«

»Mit Honig und Eis?«

»Für Ihr Auge.« Sie nahm Belledin die Tasse aus der Hand und verschwand, um gleich darauf wieder zu erscheinen. »Ich muss erst Eiswürfel machen. Ich glaube, ich hab die gestern alle in den Jameson geworfen.« Sie setzte sich wieder auf die Bettkante. »Dafür ist der Kaffee jetzt süß.«

Belledin trank und verzog das Gesicht. »Was ist das für Honig?«

»Ahornsirup. Es gab doch keinen Honig.«

Belledin trank.

»Frieden?«, fragte Kälble.

»Was sonst?« Er nahm einen weiteren Schluck.

»Ich saufe sonst nicht. Jedenfalls nicht übermäßig.«

»Ist nicht mein Bier.«

»Aber Schirmers Tod geht mir verdammt an die Nieren.«

Belledin nickte.

»Haben Sie so etwas schon mal erlebt?«

»Dass ein Kollege sich umbringt?«

»Mit Ihrer Dienstwaffe?«

Belledin schüttelte den Kopf und trank. Unten wurde der Kaffee noch süßer. Sie hatte nicht umgerührt. »Sie können sich beurlauben lassen«, sagte er.

»Wollen Sie das?«

»Was würde mir das bringen?«

»Sie wären mich los und würden einen neuen Kollegen kriegen. Vermutlich Gentner. Der scharrt schon mit den Hufen. Würde dem gut in seine Vita passen, mit Ihnen einen Fall gelöst zu haben.«

»Erst einmal würde es gut in meine Vita passen, wenn ich diesen Fall lösen würde, und außerdem ist auch Gentner ein Schwabe. Was ändert es, wenn die eine geht und der andere kommt.«

»Er ist ein Mann.«

»Schnarcht der weniger?« Belledin trank den Rest und murmelte: »Ahornsirup mit Kaffee. Diese Schwaben.« Dann stellte er die Tasse auf dem Stuhl ab und sah Kälble mit dem rechten Auge scharf an.

»Ich möchte, dass wir beide den Fall gemeinsam zu



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